Schwarzes Kokain

Songtext

–  2015  –

2015
Schwarzes Kokain

Song-info

Schon einmal ausgeschlossen worden, weil Du farbig, bespuckt, weil du Jude, oder ausgelacht, weil du Moslem bist? Oder einfach blond, blauäugig und im falschen Viertel der Stadt?

Dann Willkommen beim Minderheiten Mambo! Das ist Musik für die angepissten, und verrückten! Von Kaputten, für kaputte Menschen. Nichts mit Sensibilität und Gelassenheit! Das ist Musik für Verlassene, Verlierer, Verunsicherte, Verwöhnte und Vermeider.

Die Ordnung der Dinge gerät ins Wanken, und Rassismus ist nicht mehr Herrschaftsprinzip der Gegenwart. Allerdings in ihr verwurzelt und damit allgegenwärtig. Wir tauchen ab, in eine Lebenswelt zwischen Opfern und Tätern, und fragen uns, wozu die Erfindung der Menschenrassen? Paradoxie und Kind der Aufklärung zugleich bleibt Rassismus Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse und ein Diskriminierungsmuster. Einer ist es gewesen der geschossen hat, aber viele die schwiegen. 

Doch woher das alles? Liegt es an dem Überlebenskampf mittelständischer Betriebe gegenüber globalen Konzernen? An der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich? Die Bedrohung des sozialen Abstiegs bringt oft das Risiko, sich politisch zu radikalisieren. Wut ist kein guter Ratgeber, und wer wendet sich schon gegen prinzipienlose und schwer zu durchschauende Marktmechanismen? Wie immer muss ein Sündenbock her. Nun erzählt der Vorstadthöllenpunkrock fassungslos davon wie der Wunsch einer diskriminierungsfreien Gesellschaft zu zerlaufen beginnt, während Gruppierungen sich in Höhlen ethnischer Zugehörigkeiten flüchten, oder sich verbal unter Dauerbeschuss nehmen. Aufkeimende Debatten werden schnell von radikalen dominiert und für nachdenkliche Geister bleibt oft wenig Platz. Hass wird gelernt, genau wie ihr Gegenteil. Nur dass Liebe ein viel Natürlicheres empfinden ist. 

Resignation und Unsicherheit machen sich breit, und ich scheue die Entscheidung, wie der Teufel das Weihwasser. Aber… ab jetzt nicht mehr. Plötzlich wird es unangenehm, weil zuvor ausgeschlossene Menschen mitreden. Für ein bisschen mehr Empathie und der Bereitschaft von der eigenen Wirklichkeitskonstruktion abzulassen. Wir werden uns nicht der Stumpfheit der Masse ergeben! Selbstreflexion ist gefragt über Machtstrukturen und Herrschaftsmechanismen um ein Stück weit zu sensibilisieren. Ja…Heute hier morgen dort, bin kaum da muss ich fort… frag mich einer warum ich so bin bleib ich stumm. Nun spiel mir die Wut die ihn zum Hampeln bringt, und tanz mir den Homo sacer. Wir haben gelitten, gelernt und uns verändert…

Musikvideo „Schwarzes Kokain“ auf YouTube

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Schwarzes Kokain

 
Als ich nach Hause ging da hörte ich Sie reden.
Da fragte ich mich was ist los in meiner Gegend?
Hab es nicht mal wahrgenommen da saß ich schon im Knast,
nur weil meine Visage der Polizei nicht passt.
Vierzig Jahre sind vergangen,
da wurde man auf mich endlich aufmerksam.
Ein damals kleiner Junge hat mir angesehen dass ich nichts gemacht hab
außer einfach bloß dazustehen.

Schwarzes Kokain, von weißen konsumiert.
Ich werde Abschaum genannt und terrorisiert. 

Habt ihr jemals dran gedacht?
Dass Taten nicht die Farbe ausmacht.
Ihr seid so süchtig vom schwarzen Kokain,
vielleicht solltet ihr auch mal eure Farbe ausprobieren.
Wie wär mein Leben gelaufen,
wäre ich einen anderen Weg gelaufen?
Hätte es eine bessere Geschichte gegeben?
Und einen Grund mehr zum Leben.

Umringt von weißen Seelen,
die mich immerzu quälen,
lass mich doch einfach gehen.
In diesen kleinen Raum,
versteckt hinterm Traum,
zwischen Erde und Engelsposaunen. 
    
 
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